Wie wäre es mit einem Ausflug nach Bremen-Huchting und Besuch der Kirche St. Georg?
Die Kirche St. Georg im Bremer Stadtteil Huchting gehört zur evangelischen St.-Georgs-Gemeinde. Der neugotische Ziegelsteinbau mit Westturm und eingezogenem Rechteckchor wurde 1877–1879 an Stelle einer mittelalterlichen Kirche errichtet. Seit 1994 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Geschichte:
Urkundlich nachweisbar ist 1266 in Huchting eine einschiffige, kleine Dorfkirche aus Feldsteinen, mit einem kleinen quadratischen Westturm. Vermutlich war sie um Jahrzehnte älter und über Jahrhunderte das kirchliche Zentrum der Dörfer Kirch-, Mittels- und Brokhuchting. Vergleichbare mittelalterliche Backsteinbauten sind noch in den Nachbargemeinden Stuhr und Arsten erhalten. Die alte Huchtinger Kirche ist auf einer Informationstafel neben der Kirche abgebildet und in einer Radierung von Stöver von 1820, einer Zeichnung von Homann von 1825 sowie auf einem Foto von um 1875.
Von 1877 bis 1879 entstand die heutige Kirche nach Plänen der Architekten Eduard Gildemeister und Henrich Deetjen. Die Grundsteinlegung erfolgte 28. Juli 1878, und die Einweihung am 31. August 1879. Die Baukosten beliefen sich auf 45.000 Mark, von denen die Huchtinger 30.000 Mark selbst aufbrachten. Für die Gemeinde, die damals „zu den geringsten des bremischen Staatsgebietes“ gezählt wurde, war dies eine beachtliche finanzielle Leistung. Im Rahmen einer Renovierung in den Jahren 1926–1930 wurde die Kirche elektrifiziert und erhielt einen Heizungsanlage, für die 1928 ein Heizungsraum unter dem Altarfenster errichtet wurde. Nachdem Otto Heider am 24. Januar 1934 den Bremer Kirchentag aufgelöst hatte, hatte der Kirchenvorstand nur noch beratende Funktion, bis er am 22. Juli 1946 wieder eingesetzt wurde.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch Beschuss im April 1945 über 60 % beschädigt, da er als Artillerie-Beobachtungsposten diente. In der Nachkriegszeit wurde das Gebäude instand gesetzt, was sich durch die fehlenden finanziellen Mittel, Materialmangel und die Währungsreform verzögerte, sodass der erste Gottesdienst in der Kirche erst am 1. Advent 1948 stattfinden konnte.
Im Jahr 1955 erfolgte die Umbenennung von „Kirchengemeinde Huchting“ in „Evangelische St. Georgs-Gemeinde“. 1956 schaffte die Gemeinde ein neues Geläut an und ließ 1961 ein neues Gemeindehaus errichten. 1964/1965 folgte eine eingreifende Innenrenovierung: Kanzel, Altar und Glasfenster (bis 1967) wurden erneuert. Die 1952 von Oetken ausgemalte Kirche erhielt einen weißen Innenanstrich einschließlich der Fenstergewände und Gewölberippen. Eigenmittel hierfür konnten aus dem Verkauf eines Grundstücks an die Thyssenkrupp Schulte GmbH beschafft werden. Federführend war der Architekt Carsten Schröck. Eine weitere Kirchenrenovierung folgte in den Jahren 1991/1992 auf Anregung des Architekten Ludwig Thimm († 1986), den neugotischen Charakter der Kirche wiederherzustellen: Das Kreuzgewölbe, die Wandpfeiler und die Fensterumrahmungen wurden durch Anstrich der Klinkerbänder in verschiedenen Rottönen farblich hervorgehoben. Versuche scheiterten, die weiße Farbe zu entfernen, da sie in die Steine eingezogen war. 1996 schloss sich eine Turmsanierung an - Quelle und weitere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/St._Georg_(Bremen-Huchting)
Weitere Infos unter www.kirche-bremen.de/st-georg